Montag, 27. Oktober 2008

Frankfurt Marathon mit viel guter Laune

Erleichterung machte sich breit , als die Wetterprognosen dann doch noch auf das erhoffte "Läuferwetter", 7 Grad, kein Regen und wenig Wind umschwenkten.

Für meinen Freund Wolfi sollte es das Erste Mal sein und die Stadt am Main ist ja bekannt für eine flache Strecke und viel Ramba Zamba drumherum. Ich habe mich frühzeitig als sein Begleiter angeboten und für mich sollte es auch ein lockerer Spaßlauf werden.
Also rein mit dem Auto ins Parkhaus und Rucki Zucki mit dem Shuttlebus ans Messegelände gefahren. Alles kein Problem hier und von meine früheren Messebesuchen kenne ich mich auch einigermaßen aus.

Um für genügend Motivation zu sorgen, machen wir auf dem Weg zum Start noch einen kleinen Abstecher zur imposanten Festhalle um den Zieleinlauf auf dem roten Teppich zu begutachten.

Vorstartgeplänkel - leider unscharf

Dann aber ab in den Startkanal und gleich darauf fällt der Startschuss. Jede Menge grüner Luftballons erheben sich in den (fast) blauen Morgenhimmel und ganz langsam fängt die Menge an zu traben. Wir starten knapp 200 Meter vor dem 3:44h Zugläufer. Eigentlich verfolgen wir das gleiche Ziel, wollen uns aber aus dem großen Pulk, so gut es geht, heraushalten.


nach dem Startschuss - Vorfreude pur!


Die ersten Meter sind trotz der breiten Straße sehr eng. Das war nicht anders zu erwarten bei einer Anmeldezahl von knapp über 20.000 Läufern.

Musik dröhnt an fast jeder Ecke. Das erste Mal schon bei km 1 am HR 1 Stand wo Musiker auf einer Bühne ordentlich in die Tasten hauen. Kreuz und quer geht es durch Mainhatten. Immer im Zick-Zack um die Hochhäuser. Die Stimmung ist gigantisch und macht uns gerade zu euphorisch, was die heute noch zu leistenden Fähigkeiten angeht.

Nach zwei etwas langsameren km,  pendeln wir uns auf das verabredete Tempo von 5:15min/km ein.  Das ist in etwa mein Dauerlauftempo und für meinen zwickenden Muskel gerade das richtige Massageprogramm. Für Wolfi war klar dass er dies versuchen wollte über die gesamte Distanz durchzuhalten und seine konsequente Vorbereitung und die letzte Halbmarathonzeit gab das auch her.

Dann überquerten wir den Main das erste Mal in Richtung Sachsenhausen und folgten dann parallel der Ironman Laufstrecke.


über den Main...

Ein eine endlos lange Gerade führte uns dann nach Niederrad, vorbei an der Galopp-Rennbahn und etlichen schönen Parks, bis wir schließlich durch den Torbogen des Frauenhofes liefen.
Dann wurden die Straßen schmaler und der Belag wechselte für kurze Zeit auf Kopfsteinpflaster.

Hier überholen wir das erste Mal die SebaMed Flasche, die, da waren wir uns einig, sehr zügig unterwegs war. Ausgangs der Ortes verbreiterte sich die Straße wieder und wir passieren das Main Klärwerk, laufen unter der Autobahn hindurch und schon haben wir Schwanheim erreicht.
Hier ist die Hälfte der Strecke geschafft und die Uhr zeigt genau 1:50h an. Das passt prima. Wolfi fühlt sich ebenso gut und die Stimmung könnte besser nicht sein.


Seba-Med, ganz schön flott!


Am Ortsausgang folgt die einzig wirkliche, aber kurze Steigung hinauf auf die Schwanheimer Brücke um wieder auf die andere Mainseite zu gelangen. Mitte der Brücke ertönt ein Lautsprecher der aus gegebenem Anlass daran erinnert, die abgesperrten Fahrspuren nicht zu verlassen, da wir auf der anderen Seite Autoverkehr haben und einige dies wohl übersehen bzw. vergessen hatten.

Von oben ist auch prima der Läufer-Lindwurm zu sehen, wie er sich fortan in Richtung Höchst schlängelt. 
Als wir in Höchst einlaufen, ist wieder Ramba Zamba angesagt. Musik aus jeder Ecke und die Zuschauer feuern uns begeistert an, ja, ich würde sogar sagen sie treiben uns regelrecht um die Schleife und wieder hinaus in Richtung Nied.
Wolfi klagt jetzt das erste Mal über Seitenstechen, was wir aber durch gezieltes Atmen wieder in den Griff bekommen. Trotzdem wird er jetzt bei knapp 30km etwas langsamer. Hängt immer etwas hinterher. Ich beginne schon mal zu rechnen und fange an ihn leicht aufzumuntern.
Klappt, er grinst wieder ;-)

Endlos lange geht es gerade durch Grießheim hindurch, bis wir bei 33km die Frankenallee erreichen. Die Zeiten werden jetzt nach und nach langsamer. Mein Job als Aufmunterer und Motivator wird zunehmend wichtiger.

Ich rechne mit einem 6er Schnitt für die letzten km und bin trotzdem noch unter 3:45h. Noch!
Als ich mich bei km 36 umdrehe entdecke ich den 3:44h Paceläufer mit seinem gelben Luftballon knapp 200 Meter hinter uns.  

Ei, Ei, das wird verdammt knapp und mir schwant nichts Gutes!

Und so sollte es auch kommen. Die Zeiten stoppe ich jetzt schon nicht mehr. Versuche nur noch den Freund irgendwie ins Ziel zu bringen. Spurte vorraus, hole Wasserbecher, treibe an...was man halt alles so macht wenn der mitläufer komplett auf dem Zahnfleisch daherkommt. Schließlich biegen wir wieder auf die Straße von Start und Ziel ein. Der Messeturm, greifbar nahe und mein Kumpel packt alle letzten verfügbaren Reste zusammen, kämpft sich über den Vorplatz der Festhalle. Dann durch den Eingang hindurch, in ein Meer aus Lichtern und Farben - einfach gigantisch. Der Gang über den roten Teppich wird zum Genusslauf und ist leider viel zu schnell wieder vorbei.


Finishline!


Geschafft. Zwei Minuten haben wir gegenüber dem eigentlichen Ziel verloren. Mit 3:47:20 kann man aber schon sehr zufrieden sein, wie ich finde.


Für mich war es ein echt toller Spaßlauf und ich habe es richtig genossen.
Ich würde gerne (wenn alles klappt, man weiß ja nie)  im nächsten Jahr hier versuchen die 3 Stunden zu knacken. Die Strecke ist einfach sehr schnell und die Rahmenbedingungen sind nahezu ideal. Der späte Termin nach dem Ostseeman kommt mir da auch sehr entgegen.

Frankfurt, ich komme sicher wieder.

7 Kommentare:

Indy hat gesagt…

am Anfang sollte es bestimmt 3:44-Zugläufer heißen, oder?


aber das sind Nebensächlichkeiten - GLückwunsch an deinen Kumpel zum Superdebüt!!

Ich selber fand in FFM das Finish auch am Besten -den Rest eher langweilig (streckenmäßig), wobei sich hier ein Bestzeitenlauf anbietet!

Oli.F. hat gesagt…

ja, 3:44h, habs schon verbessert.

meine erwartungshaltung war bzgl. frankfurt nicht sehr hoch und dafür hat es mich echt überrascht.

dazu noch dass ich eigentlich gar nicht so der mega-event läufer bin.

Indy hat gesagt…

stimmt...Roth, TAR (Planung), OStseeman und Sondershausen...jaja...kein Eventsportler ;-) - kommt noch...Tough Guy sach ich nur :-D

Oli.F. hat gesagt…

nie und nimmer bekommst du mich in die vereiste regentonne *stampf*

ich meinte mehr so läufe mit über 10000 startern.

Kathrin hat gesagt…

Frankfurt ist geil, ich war dort vor 2 Jahren und ich habe es auch fürs nächste Jahr im Visier, wegen des späten Termins zum einen und wegen des Flairs zum Anderen. Glückwunsch zum Finish Oli!

Anett hat gesagt…

Glückwunsch an euch beide. Für das erste Mal ist ja dank deiner Motiation eine Süperzeit rausgesprungen.
Übrigens bin ich in Berlin auch an einer "Sebamed-Flasche" vorbeigelaufen. Ich habe ihn aber nicht beneidet, weil die Temperaturen bei uns ordentlich warm waren.

Frankfurt ist für nächsten Herbst auch mein Favorit. Ich habe mich von der TV-Übertragung anstecken lassen...

Oli.F. hat gesagt…

danke euch beiden. ich werde es weiterleiten.
dann sehen wir uns nächstes jahr höchstwahrscheinlich in frankfurt.

gibt es eigentlich einen freistart für die sebamed flaschen?
später tauchte noch eine zweite auf...