Montag, 20. Oktober 2008

Bei Traumwetter durchs Bottwartal

Schon früh morgends kündigt der strahlend blaue Himmel einen sehr kalten aber traumhaft schönen Tag an.
Als ich um 9 Uhr vor der Großbottwarer Kellerei stehe, hat es gerade mal 2 Grad und es herrscht reges Treiben.
Schnell die Startunterlagen abgeholt und wieder rein in das warme Kellereigebäude.

Erst kurz vor dem Start gebe ich bei der Kleiderabgabe meine Klamotten ab und fröstle mich in den gut gefüllten Startkanal.
Dann folgt auch schnell der Startschuß und die erste Gruppe wird auf die Strecke gelassen.
Normal wäre ich dort auch mit drin aber ich war etwas zu spät dran und so starte ich 5 Minuten später mit der zweiten Gruppe.
Zu Anfang geht es leicht bergab durch Großbottwar hindurch und auf der Rückseite der Kellerei wieder zurück aus dem Ort hinaus.

Bei km 1 überhole ich den 3:30h Paceläufer und einen Pulk von Läufern die hinterher hecheln. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir einen Schnitt von 3:50min/km und ich frage mich was er wohl heute vor hat?

Über einen Fahrradweg geht es in den kleinen Ort Hof wo uns die Zuschauer schon lautstark empfangen.
Dann biegen wir in den Radweg parallel zu Straße nach Oberstenfeld ein. Als wir an den Ortsrand kommen ist schon Musik und Jubelgeschrei zu hören.

Zusammen mit einem Mitläufer an meiner Seite überhole ich die ersten Zurückgefallenen aus der ersten Startgruppe.
Wir laufen beide in etwa den gleichen Schnitt und verständigen uns auf eine Zeit unter 1:30h.
Immer wieder geht es kurz bergan oder es folgt ein unvorhergesehener Richtungswechsel. Die gesamte Strecke ist sehr kurzweilig und macht richtig Spaß.

In Gronau erwartet uns dann der erste längere Anstieg durch ein Wohngebiet hindurch. Oben angelangt heißt es dann "rollen lassen" bis wir nach einer Schleife Schmidhausen erreichen. Immer wieder vorbei an Weinreben und Obstwiesen, ein herrlicher Anblick.
Schnell sind wir wieder aus dem Ort und die nun folgende leicht abschüssige Landstraße lädt noch mal richtig zum Tempo machen ein.
Aus dem Streckenplan wusste ich dass bei ca. 16km noch ein Anstieg auf uns wartet, das heißt mit den Kräften haushalten.
Kurz vor Beilstein überqueren wir die Straße und laufen ind den Ort ein. Ein paar Meter neben uns kommen schon die ersten wieder zurück, in Richtung Ziel.
Im Ort empfangen uns wieder lautstark die Zuschauer und als es den erwarteten Anstieg hinauf geht wird mit Anfeuerungsrufen nicht gespart.
Als ich mich, oben angekommen, nach meinem Mitläufer umdrehe ist dieser nicht mehr zu sehen.
Also muss ich jetzt alleine den Lauf ins Ziel bringen. Ich fühle mich allerdings recht gut , nur die Beine sind etwas müde. Kein Wunder wenn man ohne genügend Erholung an den Start geht, aber ich wollte ja auch keinen wirklichen Bestzeitenversuch unternehmen. Dafür bin ich trotzdem ganz ordentlich unterwegs.

Nach einem fiesen kurzen Anstieg im Gewerbegebiet Beilstein geht es fast wieder auf dem gleichen Weg zurück nach Oberstenfeld. Hier kommen mir nun die Läufer der hinteren Startgruppen entgegen.
Nach einer scharfen Rechtskurve in der Ortsmitte, erreiche ich den Stimmungssiedepunkt in Oberstenfeld.
Der Sprecher dort heizt die Menge an und verkündet Namen und Herkunft der Läufer lautstark.
Wir biegen wieder scharf links ab und es wird wieder ruhiger.Jetzt folgen wieder ein paar schnellen Richtungsänderungen welche ich nicht mehr ganz zusammenbekomme. Einmal erklimmen wir eine Fußgängerbrücke, dann geht es um zwei Häuserecken, bis wir dann wieder auf dem Radweg in Richtung Großbottwar landen.
Die letzten knapp 2km geht es dann flach gerade aus und von weitem sind schon die Gebäude der Kellerei zu sehen.
Der letzte Anstieg kurz vor dem Ziel schmerzt nochmal etwas, dann ist es geschafft.
Die Marathonläufer laufen hier ebenfalls durch und werden dann auf die etwas leichter zu laufende Südschleife geschickt.

Mit meiner Zeit von 1:28 und ein paar Zerquetschten bin ich recht zufrieden und schnell stärke ich mich an dem sehr reichhaltigen Buffet. Es ist herrlich hier in der Sonne zu sitzen und die Beine wieder etwas erholen zu lassen.
Nach einiger Zeit fangen die durschwitzten Klamotten dann doch an zu kühlen und ich mache mich schnell auf um meine Kleider zu wechseln.

Fazit: Der Bottwartal-Halbmarathon ist eine perfekt organisierte Veranstaltung, eingebettet in einer wunderschönen Landschaft.
Mit den vielen kleinen, teils giftigen, Anstiegen ist sie nur bedingt für Bestzeiten geeignet. Dafür sind die Ausblicke links und rechts der Strecke auch viel zu schön...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Oli,

danke für den klasse Bericht. Wie du dir die ganzen Ortschaften, Anstiege und Richtungswechsel merken konntest ist mir ein Rätsel;-).

Das einzige was ich bei dem Lauf vermisst habe, sind genügend Umkleide- und Duschmöglichkeiten.
(Oder waren die einfach schlecht beschildert?)

Vielleicht sieht man sich ja mal.

Gruß

Volker

Oli.F. hat gesagt…

hi volker,

soweit ich weiß musste man zum duschen in die sporthallen wechseln.
man hätte noch anmerken können dass das areal für die vielen anmeldungen schon fast zu klein geworden ist aber ich wollte nicht rummeckern da es ein rundum schöner tag war.